Die Glasnost- und Perestroika-Politik in der UdSSR unter Michael Gorbatschow schafft Raum für die Möglichkeit eines friedlichen Wandels im Ostblock. Vor allem Polen und und Ungarn nutzen diese neuen Freiräume, die DDR jedoch nicht.
Erich Honecker (Generalsekretär des Zentralkomitees und Staatsratsvorsitzender der DDR): „Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind“.
Die „Initiative Frieden und Menschenrechte“ fordert mit Blick auf das polnische Vorbild einen „Runden Tisch“ für die DDR. Die Initiative war eine der Bürgerbewegungen in der DDR, die die Wende wesentlich mit prägten.
Ungarn beginnt mit dem Abbau der Sperranlagen „EisernerVorhang“) an der Grenze zu Österreich. Der illegale Grenzübertritt nach Österreich ist nun nicht mehr lebensgefährlich. Am 11. September 1989 öffnet Ungarn die Grenze zu Österreich endgültig.
In Leipzig beginnen im Anschluss an die traditionellen Friedensgebete in der Nikolaikirche die berühmten Montagsdemonstrationen. Etwa 1.000 Demonstranten fordern die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit und demonstrieren für freiheitliche Reformen.
Die DDR-Führung versucht weitere Montagsdemonstrationen mit Gewalt zu unterdrücken. Bald schon sind es über 8.000 Menschen, die protestieren.
Über 20.000 Demonstranten versammeln sich zur Montagsdemonstration in Leipzig. Am gleichen Tag findet vor der Berliner Gethsemane-Kirche eine Mahnwache für die politischen Gefangenen statt.
Offizielle Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR. In Berlin, Potsdam, Dresden, Leipzig, Plauen und Jena wird zugleich gegen das Regime demonstriert. Polizei und Staatssicherheit versuchen die Proteste zu ersticken.
Erich Honecker tritt nach 18 Jahren im Amt zurück: „Das ZK hat der Bitte Erich Honeckers entsprochen, ihn aus gesundheitlichen Gründen von der Funktion des Generalsekretärs, vom Amt des Staatsratsvorsitzenden und von der Funktion des Vorsitzenden des nationalen Verteidigungsrates der DDR zu entbinden.“
Erich Honecker tritt nach 18 Jahren im Amt zurück: „Das ZK hat der Bitte Erich Honeckers entsprochen, ihn aus gesundheitlichen Gründen von der Funktion des Generalsekretärs, vom Amt des Staatsratsvorsitzenden und von der Funktion des Vorsitzenden des nationalen Verteidigungsrates der DDR zu entbinden.“
Die DDR-Führung beugt sich dem Druck ihrer Bürger und erlaubt die Ausreise in die Bundesrepublik über das Territorium der Tschechoslowakei. Als wenige Tage später die Mauer fällt hat die DDR bereits über 200.000 Bürger durch die Flucht in den Westen verloren.
Auf dem Alexanderplatz in Berlin findet die größte oppositionelle Kundgebung der DDR-Geschichte statt: Eine Million Menschen protestieren zusammen mit Intellektuellen und Künstlern gegen das Regime. Das Staatsfernsehen überträgt live. 8. November 1989: Das Politbüro tritt geschlossen zurück, nachdem es Honeckers Nachfolger an der Spitze des Politbüros, Egon Krenz, nicht gelingt, die Lage zu stabilisieren.
Die Grenze zur Bundesrepublik wird geöffnet die Berliner Mauer fällt.
Die DDR-Volkskammer wählt erstmals in geheimer Abstimmung eine neue Staatsführung. Präsident wird Günther Maleuda (Vorsitzender der Bauerpartei). Ministerpräsident wird Hans Modrow, der Dresdner SED-Bezirksleiter.
Seit Oktober 1989 treffen sich verschiedene oppositionelle Gruppierungen und Bürgerrechtsbewegungen, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Auf Vorschlag der Bürgerrechtsbewegung „Demokratie Jetzt“ lädt der Pressesprecher des „Bundes der evangelischen Kirchen“ zur Teilnahme an einem „zentralen Runden Tisch“ in Berlin ein.
Bundeskanzler Helmut Kohl legt sein 10-Punkte-Programm für einen Weg zur Deutschen Einheit vor. Die DDR-Führung will zu diesem Zeitpunkt noch eine eigenständige DDR, auch viele Oppositionsgruppen und Bürgerrechtler sind gegen einen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.
Während der Runde Tisch in Berlin über die Zukunft der DDR diskutiert steigt der Druck auf der Straße. Die Menschen fordern endlich Taten und bessere Lebensverhältnisse. Vor allem die weitere Existenz des Ministeriums für Staatssicherheit inzwischen in „Amt für Nationale Sicherheit“ umbenannt führt zu anhaltenden Protesten.
Erste freie Wahlen zur Volkskammer. Die „Allianz für Deutschland“. ein Bündnis aus CDU-Ost „Deutscher Sozialer Union“ und „Demokratischer Aufbruch“. die für eine rasche Wiedervereinigung eintrat gewinnt mit über 48 Prozent der Stimmen klar die Wahl. Letzter Ministerpräsident der DDR wird der CDU-Politiker Lothar de Maiziere.
Als Reaktion auf die klare Entscheidung, schlägt die Bundesregierung eine Wirtschafts- und Währungsunion vor.
In Berlin beginnen die „Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen“. in denen Ost- und Westdeutschland zusammen mit den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs über die deutsche Einheit verhandeln.
Beginn der Verhandlungen über den Einigungsvertrag.
Der Einigungsvertrag wird unterzeichnet und am 20. September von Bundestag und Volkskammer ratifiziert.
Mit der Unterzeichnung des „Zwei-Plus-Vier-Vertrages“ verzichten die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs auf ihre Besatzungsrechte. Der Sonderstatus von Berlin ist aufgehoben.
Tag der Deutschen Einheit.